Motto „ARCHIPELAGO 2070 _ die neue FORM der Stadt“ Architektur heike hanada_laboratory of art and architecture (Berlin) Landschaftsplanung Beat Rösch, Stauffer Rösch Landschaftsarchitekten Basel 1. Phase, 2. Rundgang
Gesamtplan
Städtebauliche Darstellung
Erläuterungen der Verfasser
ARCHIPELAGO 2070 _ die neue FORM der Stadt
„Was Utopie ist, als was Utopie vorgestellt werden kann, ja, das ist die Veränderung des Ganzen.“ Theodor W. Adorno im Gespräch mit Ernst Bloch in „Möglichkeiten der Utopien heute“ Radiointerview 1964
Die FORM der Stadt Das Geheimnis der Form ist, dass sie gleichzeitig Grenze ist. Die Definition einer neuen klaren Grenze zwischen Berlin und Brandenburg bewirkt, dass die Stadt auf sich selbst zurückgeworfen wird und Restflächen radikal nutzt. Die Stadt verdichtet sich, wächst in die Höhe und wird auch in den Randbezirken und neuen Stadtgründungen urban. Nur durch die Prämisse eines neuen Verständnisses von Form und Grenze überlebt die Idee der europäischen Stadt.
Der äußere RAHMEN der Stadt (3) Die Begrenzung der Stadt garantiert uns die Luft zum Atmen. Der äußere von Bauten möglichst freigehaltene Landschaftsring dient als Reservoir für Trinkwasser, Kläranlagen, Frischluftzufuhr und sonstige Vorhalteflächen mit naturnahen Räumen ohne landwirtschaftliche Nutzung. Viadukte trennen die Stadt und von der Landschaft und verbinden sie gleichzeitig. Der architektonisch gebaute Rand verdeutlicht den Beginn der Stadt, welche durch Tore, Bahnhöfe und Turmbauten baulich definiert wird.
VIADUKTE _ die Gärten der Stadt (B) Die Grenzen zwischen dem urbanen Raum und der sie umgebenden Landschaft werden mittels mehrgeschossiger Infrastrukturbauten architektonisch so verdichtet, dass sie mit einer Art Viadukt den öffentlichen Verkehr, Produktionsstätten, Handelsplätze, Lagerhallen und öffentliche Funktionen aufnehmen. Diese Viadukte werden in Schichten ringförmig um die Stadt gelegt. Den obersten Abschluss eines Viadukts können Stadtbibliotheken, Wohnbauten, Gärten und Gewächshäuser bilden. Die Viadukte setzen eine klare Grenze zwischen Stadt und Land, die der weiteren Ausdehnung der Stadt entgegenwirken und die Konzentration des urbanen Raumes fördert. Gleichzeitig dienen die Viadukte als Transformationsraum zwischen Innen und Außen der Stadt.
WÄLDER der Stadt Die Wälder Berlins und Brandenburgs bilden ausgedehnte Archipel, die die Städte in sich inselartig aufnehmen. Die eingezeichneten Waldflächen symbolisieren die unterschiedlichsten Ausformungen von Landschaft, Wald, Nutzwald, Landwirtschaft. Eine flächendeckende Aufforstung von Nutzwäldern in Kombination mit der Ausweitung von Naturschutzgebieten garantiert uns in Zukunft den „Sauerstoff“ zum Atmen. Der Dauerwaldvertrag von 1915 muss mit der stetig wachsenden Verdichtung der Stadt gleichzeitig erweitert und verstetigt werden. Siehe auch § 1 Berliner Landeswaldgesetz: „… den Wald wegen seiner Bedeutung für die Umwelt, insbesondere für die dauernde Leistungsfähigkeit des Naturhaushaltes, das Klima, den Wasserhaushalt, die Reinhaltung der Luft, die Bodenfeuchtigkeit, das Landschaftsbild sowie die Erholung der Bevölkerung zu erhalten, nach Möglichkeit zu mehren und seine ordnungsgemäße Pflege nachhaltig zu sichern.“
Innerstädtische Landschaftsräume bleiben erhalten und ergänzt. Heute entspricht das Verhältnis von Wald zu Stadt etwa 1:3. In Zukunft wird ein Verhältnis von 3:1 notwendig, um die notwendigen Ressourcen (Wasser + Sauerstoff) bereit stellen zu können