1. Wesentliche Aspekte des Gesamtplans des Wettbewerbsgebiets
Das Berlin-Brandenburg, in dem wir in 50 Jahren leben wollen, ist ein Ökosystem, in dem sich die Lebensräume von Pfl anzen, Tieren und Men-schen durchdringen. Die Stadt bietet Raum für doppelt so viele Menschen wie heute – und besetzt doch weniger Land als vorher. Sie produziert ihre Nahrung selbst, hochverdichtet und dezentral, so dass das sie umgebende Land stückweise der Natur zurückgegeben werden kann. Ein Wildnisnetz aus Schutzgebieten, renaturierten Agrarfl ächen und Grüntrassen auf verkleinerten Strassen und rückgebauten Autobahnen durch-webt Stadt und Land, Tiere und Pfl anzen können dem Klimawandel ausweichen.
Wohnraum wird durch Baurecht auf den die Stadt eingrenzenden Einfamilienhausgrundstücken und Kleingärten geschaff en.Allein auf den Kleingartenfl ächen ist Platz für 700.000 Menschen. Die Gärten bleiben dabei erhalten. Wenn nur die am besten an den ÖPNV angeschlossen Einfamilienhäuser urban bebaut werden, ist Platz für weitere 3 Millionen Menschen. Es profitieren die Pächter der Gärten und die Eigentümer der kleinen Häuser, deren Grundstücke jetzt wertvolles Bauland sind. Das neue Berlin wird von den Bewohnern gebaut und nicht von anonymen Investoren. Kleinteilige, naturnahe Kieze entstehen statt gesichtsloser Großbauten.
2. Wesentliche Aspekte der städtebaulichen Darstellung des beispielhaften Teilraums in Berlin Schmargendorf im Jahr 2070
Unser Untersuchungsgebiet in Schmargendorf repräsentiert das stadtumschließende Band aus Industrie, Kleingärten, Einfamilienhäusern und Inseln urbaner Bebauung auf engstem Raum. Das Gebiet soll evolutionär urbanisiert werden. Hierzu wird auf den existierenden Einfamilienhaus- un Kleingartengrundstücken Baurecht für eine urbane Bebauung geschaff en, der Stadtgrund-riss bleibt intakt. Am Beispiel der Kleingartenkolonie Oeynhausen (die in Realität mit dem ‘Maximilianquartier’ bebaut wird) zeigen wir, wie auf Kleingartenfl ächen ein besonderer Wohnkiez mit geschützten Gärten entstehen könnte. Der schon bestehende Kiez wird kaum nachverdichtet, darf aber für preisgebundene Mietwohnungen aufgestockt werden.Die Freifl ächen der Wohnsiedlungen werden großteils entsiegelt und mit lokalen Biotopen bepfl anzt. Die Gewerbe- Flachbauten zwischen den Blocks werden vertikal mit Gewerbefl ächen erweitert, so entstehen lokale Arbeitsplätze. Auch die Industriegebiete werden vertikal nachverdich-tet, hier wird vertikale Landwirtschaft (Aeroponics) angesiedelt. Durch den schrittweisen Rückbau von Fahr- und Parkstreifen entsteht Platz für eine entsiegelte Grüntrasse, die die städtischen Grünfl ächen mit dem Wildnisnetz verbindet. Berlin und Brandenburg wachsen zu einem Ökosystem zusammen.