Kategorie: Wettbewerb

Der Archipel bietet einen neuen Entwurf, einen neuen Aktionsplan, ein neues Stadtmodell für die europäische Metropole.

Der Archipel unterscheidet Fragmente einer Stadt, die urbanen Inseln, die sich aus der Spannung zwischen einem Kontext und der sie umgebenden urbanen Masse ergeben.

Die Inseln sind Prototypen der Stadt in der Stadt. Eine Reihe von aufkommenden urbanen Bedingungen, die in unseren Städten latent vorhanden sind, aber noch nicht ordnungsgemäß in die Planung einbezogen wurden.

Eine Reihe von Szenarien werden dabei erkannt. Zusammenhänge, die eine relationale Unterstützung für die verschiedenen urbanen Akteure voraussetzen. Diese Szenarien werden aus veränderten Standortbedingungen gebildet. Jedes Stück, jede Szene, jede Insel verhält sich wie ein Labor. Wir etablieren eine Laborsituation der Stadt als Archipel.

Die Grundlage der „großen“ Vision der Region ist die Akzeptierung des Systems, das die Gegebenheit der einzelnen Orte – Lokalitäten respektiert, deren Hierarchisierung, die Bestimmung ihrer Schnittstellen, ihres Potenzials und ihrer Bindungen.

Die Prinzipien der Planung der Gesamtheit haben Einfluss auf den Charakter der Lokalitäten. Ihre Schnittstelle wird in Beziehung zum Maßstab auf Grund der Charakteristik des Gebiets, der Besiedlungsstruktur oder der Landschaft und ihrer Beziehung zum umgebenden Landschaftsumfeld identifiziert. So wird ein neues hierarchisiertes charakterseitiges Lesen der Landschaftsstruktur in Beziehung zur Gesamtheit der Umgebung gebildet.

Die Gesamtheit wird dann gerade durch die Bindungen der Lokalitäten gebildet. Diese sind morphologisch, historisch, hierarchisch, durch die Bindungen der Bewegung, sozial oder durch weitere Spezifika definiert. So wird ein hierarchisiertes Netz an Lokalitäten mit Kerncharakter gebildet.

Großes kleines Berlin

Die Kleinigkeit der Berliner-Brandenburger Region, ihre Strukturen – Lokalitäten muss die „großen“ Prinzipien der Planung der Gesamtheit akzeptieren. Diese kommen dann durch die einzigartige Übertragung ins Detail, das die Gesamtheit respektiert, zum Ausdruck.

Die Grundlage der „kleinen“ Vision ist das Prinzip der Einzigartigkeit, der spezifischen Kombination und Übertragung der Prinzipien der Gesamtheit in Bezug auf die spezifischen Probleme, die Positiven und das Potenzial des Ortes sowie auf den Charakter der Lokalität.

Diese Aspekte werden weiter in den einzelnen Prozessen reflektiert, die diese großen Ziele zum Leben erwecken. Wichtig ist so die Aufgabe der Öffentlichkeit, der Finanzierung sowie auch einzelner Implementierungspolitiken. Es wird der Raum für eine Verbesserung, Adaptation, Individualisierung und den Eintritt neuer Informationen in die Planungsprozesse belassen.

In dieser Kleinheit werden auch die heutigen klimatischen und sozialen Bedrohungen reflektiert. Die wirken sich in das einzelne Design des Details, in die Präzisierung der Prinzipien der Bebauungs- und Freiflächenstruktur, des Weiteren dann in die Verkehrsinfrastruktur, die Grünflächeninfrastruktur sowie auch im Herantreten an die Natur als lebende Gesamtheit aus.

Schon heute arbeiten viele Brandenburger*innen in Berlin, pendeln täglich in die Stadt und wieder zurück.In die andere Richtung zieht es tausende Berliner*innen aufs Land, als Sommerfrischler, als junge Familie oder um in Ruhe zu arbeiten. In Zukunft wird nicht gelten: entweder Stadt oder Land, sondern sowohl als auch.

Hochfrequentierte Bahntrassen, begleitet von Radschnellwegen, verbinden sternförmig Berlin und Brandenburg und bieten eine schnelle Verbindung ins Grüne. Entlang dieser Achsen sind bestehende Städte und Dörfer reaktiviert, verdichtet und erweitert. Rurale Zentren an den Bahnhöfen bieten Märkte, Coworking Spaces, Park+Ride Plätze, Transitwohnen sowie kulturelle, sportliche und soziale Angebote.

Das Äquivalent stellen urbane HUBs entlang des Super Transit Rings dar. Die Berliner Ring-Bahnhöfe sind städtebaulich verdichtet und bilden multifunktionale Zentren: Transportknotenpunkte, Lager und Verteilzentren für Waren und auch hier wird es Transitwohnen, Coworking und sportliche Angebote geben.

Brandenburg ist die Speisekammer der autonomen Region. Lokal hergestellte Waren werden in HUBs gelagert und klimaneutral über die Bahntrassen zum Super Transit Ring und weiter ins Innere transportiert.

Die autofreie Krake

Auch wenn ein Verbot des Verbrennungsmotors die CO2-Produktion verringert, wird ein Ersetzen durch Elektro- oder Hybridfahrzeuge nicht den enormen Flächenanspruch reduzieren. Nicht die Verkehrstoten. Nicht den Lärm. Nicht den Verbrauch seltener Ressourcen.

Dies ist keine reine Verkehrs- oder Umweltfrage, sondern dient dazu, den Raum für das städtische Zusammenleben zurückzugewinnen.

2070 sind die Radialstraßen urbane und grüne Boulevards. Es gibt keine privaten Pkw innerhalb des neuen Super Transit Rings. Dies ist nicht durch ein Verbot zu erreichen, sondern nur durch einen konsequenten radikalen Ausbau des öffentlichen Verkehrsnetzes.

Die Frequenzen des S-, U-Bahn-, Straßenbahn- und Busverkehres sind deutlich erhöht. Das Bild der Straßen ist von Fußgänger*innen, Rad- und Rollerfahrer*innen geprägt. Klimaneutrale, platzsparende Formen des Individualverkehrs, wie Fahrräder, Roller, Car-Sharing, Transportkapseln und Taxi, ergänzen das Angebot. Automatisierte sowie schienengebundene Ver- und Entsorgungs-Kapsel-Systeme ersetzen LKW und Transporter.

Der Super Transit Ring nimmt den Bahn-, Güter- und Kapselverkehr auf. Zusätzlich erhält er einen durchgehenden Fahrradschnellweg.

So gewonnene Freiräume kompensieren die sozial notwendige Nachverdichtung innerhalb des Rings.

Wohnraum wird durch Baurecht auf den die Stadt eingrenzenden Einfamilienhausgrundstücken und Kleingärten geschaff en.Allein auf den Kleingartenfl ächen ist Platz für 700.000 Menschen. Die Gärten bleiben dabei erhalten. Wenn nur die am besten an den ÖPNV angeschlossen Einfamilienhäuser urban bebaut werden, ist Platz für weitere 3 Millionen Menschen. Es profitieren die Pächter der Gärten und die Eigentümer der kleinen Häuser, deren Grundstücke jetzt wertvolles Bauland sind. Das neue Berlin wird von den Bewohnern gebaut und nicht von anonymen Investoren. Kleinteilige, naturnahe Kieze entstehen statt gesichtsloser Großbauten.

2. Wesentliche Aspekte der städtebaulichen Darstellung des beispielhaften Teilraums in Berlin Schmargendorf im Jahr 2070

Unser Untersuchungsgebiet in Schmargendorf repräsentiert das stadtumschließende Band aus Industrie, Kleingärten, Einfamilienhäusern und Inseln urbaner Bebauung auf engstem Raum. Das Gebiet soll evolutionär urbanisiert werden.
Hierzu wird auf den existierenden Einfamilienhaus- un Kleingartengrundstücken Baurecht für eine urbane Bebauung geschaff en, der Stadtgrund-riss bleibt intakt.
Am Beispiel der Kleingartenkolonie Oeynhausen (die in Realität mit dem ‘Maximilianquartier’ bebaut wird) zeigen wir, wie auf Kleingartenfl ächen ein besonderer Wohnkiez mit geschützten Gärten entstehen könnte.
Der schon bestehende Kiez wird kaum nachverdichtet, darf aber für preisgebundene Mietwohnungen aufgestockt werden.Die Freifl ächen der Wohnsiedlungen werden großteils entsiegelt und mit lokalen Biotopen bepfl anzt. Die Gewerbe- Flachbauten zwischen den Blocks werden vertikal mit Gewerbefl ächen erweitert, so entstehen lokale Arbeitsplätze. Auch die Industriegebiete werden vertikal nachverdich-tet, hier wird vertikale Landwirtschaft (Aeroponics) angesiedelt.
Durch den schrittweisen Rückbau von Fahr- und Parkstreifen entsteht Platz für eine entsiegelte Grüntrasse, die die städtischen Grünfl ächen mit dem Wildnisnetz verbindet. Berlin und Brandenburg wachsen zu einem Ökosystem zusammen.

Dies ist ein Blindtext. Er steht anstelle der Manuskriptfassung und hat keinerlei Bezug zu dem hier vorliegenden Layout. Dies ist ein Blindtext. Er steht anstelle der Manuskriptfassung und hat keinerlei Bezug zu dem hier vorliegenden Layout.Dies ist ein Blindtext. Er steht anstelle der Manuskriptfassung und hat keinerlei Bezug zu dem hier vorliegenden Layout.

The shape of the city will undergo continuous changes in a very short time.The will of the project is to guide the exponential change of the urban form instead of defining a finite design, so that the development of the infrastructures becomes the regulating element of the development of the place and the collective identity, intervening on the main aspects that will characterize these changes and allow small and large companies to adapt and align themselves with the needs of the future.
The proposal for Berlin Brandenburg 2070 wants to experience the overcoming of the idea of Metropolis, with the creation of a Post-Metropolis. This is due to the increasingly precarious balance of the big city, where the urban morphological and typological elements lose their meaning and importance, making a given urban space anachronistic, whether it is conceived on a neighborhood, urban or even a complex system like the metropolis scale.
The vision for Berlin Brandenburg wants to transform the Metropolis system into a complex entity that unites and supports all the formal and economic-social policies of the current territorialcondition that are designed.
What will be the characteristics of future cities and territories?
What problems will they have?
How to intervene?
The main elements of the Post-Metropolis are quantity, expansion, extension, speed, cosmopolitanism, the relocation of materials and techniques, the indifference of the landscape and the relations with the surrounding elements, climate problems and energy.The program covers a wide range of interventions on the scale of local and global risks.Strategies attentive to places and microclimates are articulated, which fit into an overall vision for the safeguard and controlled development of the Berlin Brandenburg metropolitan area.
Future dynamics will have to reinforce and rewrite the complexity between urban, industrial and natural, strengthening the resilience of cities and becoming an opportunity for inclusion.
Ours is a “pragmatically radical” and visionary masterplan idea for the future metropolitan region of Berlin Brandenburg.
A new vision of spaces, territories, cultures, economies, industries, agriculture and sustainable development of future cities.

Besonders das soziale System, dieSicherung eines polyzentralen Gefüges und die urbane Vielfältigkeit im Inneren der Stadt sind stark von diesen Vorgängen betroffen.Nicht politische und nicht gewählte Akteure sind in der Lage, Einfluss auf die Entwicklung und Planung von Berlin zu nehmen. Google, Amazon und Co müssen als einflussreiche Akteure in Planungen miteinbezogen werden. Erhobene Daten werden von diesen Konzernen zur Erfüllung profitorientierter Ziele ausgewertet. Wie kann sich die Stadt ihrerseits die gesammelten Daten zu Nutzemachen um eine nachhaltige Entwicklung zu generieren? Der virtuelle Raum muss durchsichtig und verständlich gemacht werden. Es gilt, die digitalen Strukturen als Realität im Raum zu erkennen. Um weiterhin Handeln zu können, müssen wir den Einfluss der virtuellen Welt auf das reale Umfeld verstehen und einen gemeinsamen transparenten Handlungsraum entwerfen. Ein virtueller Strategieplan ist also notwendig, um die Rahmenbedingungen für die Zukunft zu definieren. Der digitale Plan dient als Werkzeug um komplexe Vorgänge innerhalb der Stadt zu steuern und sie positiv zu beeinflussen. Sogenannte Strategieräume vernetzen unterschiedliche Akteure miteinander und erzeugen ein gegenseitiges Verständnis der verschiedenen Interessen.

Teilraum

Der Ortsteil Alt-Hohenschönhausen, im Nord-Osten Berlins, ist ein Gefüge verschiedenster Typologien. Er weist eine hohe soziale Durchmischung und eine Dichte unterschiedlichster Funktionen auf. Im digitalen Stadtentwicklungsplan werden Strategien entwickelt um die virtuellen Rahmenbedingungen für einen nachhaltigen, demokratischen und sozial gerechten Stadtteil zu schaffen. Die Stadt, die Gesellschaft, so wie Unternehmen sollen von der Auswertung gesammelter Daten profitieren. Gemeinsam mit Investoren können Strategiebereiche gezielt entwickelt werden. Basierend auf Verkehrsdaten können sowohl das öffentliche Verkehrsnetz, als auch neue innovative Mobilitätsvarianten ausgebaut werden. Es bedarf an Aufklärung und Regelungen, um Informationen und Innovationen gesellschaftlich nutzen zu können. Nur so können eine zukunftsträchtige Produktionswirtschaft und ein gerechter Städtebau entstehen.

Innerhalb des letzten Jahrhunderts wurden Brandenburg und Berlin immer enger durch die Siedlungssternarme miteinander verflochten. Die Großstadtregion Berlin-Brandenburg weiter entlang von Infrastrukturlinien zu entwickeln erscheint sinnvoll, dennoch gibt es Vorbehalte gegenüber der zentralistischen Ausdehnung der Hauptstadt. Die Arbeit fokussiert sich daher auf die (historisch bedingt) klar ablesbare „Kontur“ zwischen Stadt und Landschaft, zwischen Siedlungsstern und ländlichem Raum.

Die städtische Kontur als räumliche Strategie:

Um zukünftigen sozialen, ökonomischen und ökologischen Ungleichheiten zwischen Stadt und Land begegnen zu können, ist es notwendig neue räumliche Strukturen und Stadtbausteine zu entwickeln.

Die Kontur des Siedlungssterns wird zum Zentrum und der Übergang zwischen Stadt und Landschaft wird neu verhandelt. Monotone Siedlungs- und Landschaftsstrukturen werden aufgebrochen und mit neuen Nutzungen ergänzt, wodurch vielfältige Übergangsbereiche entstehen. Das Zusammentreffen unterschiedlicher Morphologien auf engem Raum führt zu einer kontrastreichen, spannungsgeladen und lebendigen Stadtlandschaft. Ein Nährboden für Innovationen!

Eine neue Stadtlandschaft zeichnet die Arme des Siedlungssterns nach und vermittelt den Übergang zwischen Stadt und ländlichem Raum neu. Diese poröse Membran bildet eine lineare Zentralität zwischen zwei gleichwertigen Kulturlandschaften und wahrt so deren Identitäten: die der Metropole und die der freiräumlich/landwirtschaftlich geprägten Umgebung.

Die Strategie besteht aus dem kontextuellen Anordnen von fünf Bausteinen zu einem räumlichen Mosaik. Diese Bausteine dienen einerseits der Nachverdichtung des Siedlungssterns, andererseits aber auch der Renaturierung und Stärkung der ländlichen Bereiche Brandenburgs. Das Mosaik beinhaltet Raum für urbane Entwicklungspotentiale und dient als Ort für innovative Landwirtschaft und modellhafte naturräumliche Strategien. Das Mosaik ist Inkubator und Experimentierfeld für eine neue nachhaltige Großstadtregion.

Die Ausnahmezustand ist also analog und setzt jedoch vorübergehend Urbanisierungsprozesse außer Kraft, um Platz für Experimente zu schaffen, die versuchen, das Wesen der „Stadt“ zu retten. Basierend auf dem Berliner Soldner-Koordinatensystem wurden 2500 Standorte ausgewählt um mit alternativen Stadtregeln zu experimentieren. An jedem Standort wurden für 50 Jahre innerhalb eines kreisförmigen Umfangs von 10 ha vorübergehend bestimmte gesetzliche Bedingungen im Wirkung gestellt oder aufgehoben. Innerhalb diesen Umfang und Zeitrahmen haben die Einwohner die Möglichkeit, den Status Quo in Frage zu stellen und verschiedene Arten des Zusammenlebens zu Themen von gemeinsamem Interesse zu erfinden. Zwischen 2020 und 2070 erweiterte sich die Berliner Großstadt in paradoxer Synergie mit diesen außergewöhnlichen Gegensätzen und erzeugte ein einzigartiges Umfeld, das sowohl überdurchschnittliche Effizienz als auch mehrdeutige Redundanz aufweist; Fachliche Kompetitiv und transkulturelle Solidarität; nachhaltiger verbrauch und lohnende produktion. Paradoxerweise erlaubten die Ausnahmezustände Berlin sich selbst zu bleiben.

Unser Beitrag denkt neu über das zukünftige Wachstum Berlins nach Brandenburg hinein nach und zielt darauf ab, die Verbindungen zwischen Metropole, Landwirtschaft und Grünraum zu stärken. Der Beitrag konzentriert sich auf die Qualitäten des umgebenden grünen und landwirtschaftlichen Kontexts außerhalb des Siedlungssterns. Ziel der Strategie ist es daher, die heutige Sternform in Richtung der Hauptagglomerationen und des unmitellbaren Grüns zu erweitern und die unterschiedlichen Gebiete mit einem neuen infrastrukturellen Ring am Rande des Staerns untereinander zu verbinden.

Die Gesellschaft hat die Möglichkeit zu wachsen und sich mit dem Wissen und den Chancen des ländlichen Raums weiterzuentwickeln, um eine nachhaltigere Lebensweise zu erreichen. Der Schwerpunkt der Strategie liegt daher auf den Qualitäten eines Lebens am Rand der Stadt, zwischen natürlichen und landwirtschaftlich genutzten Räumen. Sie zielt darauf ab, einen neuen Lebensstil in Synergie mit dem Alltag und der Natur zu fördern.Verbesserungen eines neuen, schnellen Infrastrukturnetzwerks wird es den Bürgern erlauben, näher an der Natur zu leben, stellt aber gleichzeitig bequemen Zugang zum Stadtzentrum und seinen Aktivitäten sicher. Wir hoffen, durch die Nähe des alltäglichen Lebens zu Landwirtschaft und Grünraum, nachhaltiges Denken in den Bürgern zu verwurzeln und neue Möglichkeiten lokaler Produktion zu einem Teil des Alltags zu machen.