NR. 1053
Motto „Die autonome Krake“
Architektur Transit Architekturkollektiv (Leipzig)
Landschaftsplanung Dipl.-Ing. Nina Dvorak
1. Phase, 2. Rundgang
Gesamtplan
Städtebauliche Darstellung
Erläuterungen der Verfasser
Die autonome Krake
Berlin ist eine Stadt vieler Zentren. Und Berlin ist ohne Brandenburg nicht denkbar.
WeiterlesenSchon heute arbeiten viele Brandenburger*innen in Berlin, pendeln täglich in die Stadt und wieder zurück.In die andere Richtung zieht es tausende Berliner*innen aufs Land, als Sommerfrischler, als junge Familie oder um in Ruhe zu arbeiten. In Zukunft wird nicht gelten: entweder Stadt oder Land, sondern sowohl als auch.
Hochfrequentierte Bahntrassen, begleitet von Radschnellwegen, verbinden sternförmig Berlin und Brandenburg und bieten eine schnelle Verbindung ins Grüne. Entlang dieser Achsen sind bestehende Städte und Dörfer reaktiviert, verdichtet und erweitert. Rurale Zentren an den Bahnhöfen bieten Märkte, Coworking Spaces, Park+Ride Plätze, Transitwohnen sowie kulturelle, sportliche und soziale Angebote.
Das Äquivalent stellen urbane HUBs entlang des Super Transit Rings dar. Die Berliner Ring-Bahnhöfe sind städtebaulich verdichtet und bilden multifunktionale Zentren: Transportknotenpunkte, Lager und Verteilzentren für Waren und auch hier wird es Transitwohnen, Coworking und sportliche Angebote geben.
Brandenburg ist die Speisekammer der autonomen Region. Lokal hergestellte Waren werden in HUBs gelagert und klimaneutral über die Bahntrassen zum Super Transit Ring und weiter ins Innere transportiert.
Die autofreie Krake
Auch wenn ein Verbot des Verbrennungsmotors die CO2-Produktion verringert, wird ein Ersetzen durch Elektro- oder Hybridfahrzeuge nicht den enormen Flächenanspruch reduzieren. Nicht die Verkehrstoten. Nicht den Lärm. Nicht den Verbrauch seltener Ressourcen.
Dies ist keine reine Verkehrs- oder Umweltfrage, sondern dient dazu, den Raum für das städtische Zusammenleben zurückzugewinnen.
2070 sind die Radialstraßen urbane und grüne Boulevards. Es gibt keine privaten Pkw innerhalb des neuen Super Transit Rings. Dies ist nicht durch ein Verbot zu erreichen, sondern nur durch einen konsequenten radikalen Ausbau des öffentlichen Verkehrsnetzes.
Die Frequenzen des S-, U-Bahn-, Straßenbahn- und Busverkehres sind deutlich erhöht. Das Bild der Straßen ist von Fußgänger*innen, Rad- und Rollerfahrer*innen geprägt. Klimaneutrale, platzsparende Formen des Individualverkehrs, wie Fahrräder, Roller, Car-Sharing, Transportkapseln und Taxi, ergänzen das Angebot. Automatisierte sowie schienengebundene Ver- und Entsorgungs-Kapsel-Systeme ersetzen LKW und Transporter.
Der Super Transit Ring nimmt den Bahn-, Güter- und Kapselverkehr auf. Zusätzlich erhält er einen durchgehenden Fahrradschnellweg.
So gewonnene Freiräume kompensieren die sozial notwendige Nachverdichtung innerhalb des Rings.