NR. 1034
Motto „Stella – Sternbild Berlin Brandenburg 2070“
Architektur Uwe Schröder Architekt (Bonn)
Ausgewählt für die 2. Phase
Gesamtplan
Städtebauliche Darstellung
Erläuterungen der Verfasser
Stella
Sternbild Berlin Brandenburg 2070
Ideographie einer Konstellation
Ein Beitrag zur fiktionalen Wissenschaft
I/II Metropole – M 1:100.000
Wir schreiben das Jahr 2070…
Die alte Stadt kannte keine Grenzen mehr, nur Peripherien. Die Peripherien vereinnahmten mehr und mehr die Landschaften.
Die alte Stadt hatte ihre Fassung verloren.
Novum: Eine Stadt hat Grenzen. Die Stadt wächst innerhalb ihrer Grenzen. Die Stadt der Städte wächst innerhalb ihrer Städte:
Metropole. Die Metropole kennt nur die Grenzen ihrer Städte.
Die Natur trennt die Städte: Landschaft. Die Landschaften verbinden die Städte. Die Städte haben ihre abgeschlossene Form wiedergefunden. Eine Stadt hat eine Form. Eine Stadt ist überwiegend innenräumlich geprägt.
Die Stadtlandschaft wurde überwunden, weil sie eine undifferenzierte = ungestaltete Mischung von Stadt und Land bedeutete. Wir haben die Trennung von Stadt und Land wiederhergestellt. Wir haben zur Entmischung von Stadt und Land zurückgefunden.
Die Landschaften trennen und verbinden. Die Landschaften sind außenräumlich geprägt. Innerhalb von Städten treten Land-schaften als städtisch gebundene Außenräume auf. Außerhalb und zwischen Städten treten Landschaften als landschaftlich gebundene Außenräume auf.
Die Grenzen der Städte wurden neu gezogen. An den Grenzen hören die Städte nicht auf, bei den Grenzen beginnen die Städte ihr Wesen. Die Grenzen der Landschaften wurden neu gezogen. An den Grenzen hören die Landschaften nicht auf, bei den Grenzen beginnen die Landschaften ihr Wesen.
Eine Stadt besteht aus Quartieren. Quartiere sind gemischt, selbstständig, überwiegend innenräumlich geprägt und maßstäb-lich. Auch die Quartiere haben Grenzen. Städtisch gebundene Außenräume können innerhalb von Quartieren oder als Grenzen zwi-schen Quartieren auftreten. Mehrere Quartiere bilden einen Stadtteil, mehrere Stadtteile eine Stadt, mehrere Städte eine Metropole.
Städte sind rot, Landschaften blau. Die Metropole ist eine Konstellation von Städten: Sternbild Berlin Brandenburg 2070.
II/II Städte und Landschaften – M 1:10.000
Wir schreiben das Jahr 2070…
Die alte Stadt kannte keine Übergänge mehr, zwischen Stadt und Land. Die Landschaften wurden mehr und mehr vereinnahmt. Die alte Stadt hatte ihre Fassung verloren.
Novum: ie Natur verbindet die Städte: Landschaft. Die Landschaften trennen die Städte. Die Peripherie ist Stadt ge-worden, die „Zwischenstadt“ ist Landschaft geworden, die Stadtlandschaft ist Stadt, oder sie ist Landschaft geworden: die Ge-biete – Gewerbe, Industrie etc. – sind verschwunden, die Gebiete sind zu Landschaften oder sind zu Quartieren geworden, die Gebiete wurden Stadt, Stadt als Mischung.
Die Städte nehmen innerhalb der neugezogenen Grenzen zu, die Städte halten Abstand zu einander, die Landschaften ziehen ein und durch. Die Städte werden dichter, damit die Landschaften zunehmen können. Die Landschaften nehmen inner-halb der neugezogenen Grenzen zu: mehr Landschaft, mehr Stadt!
Eine Stadt zeigt die Form ihrer Landschaft, die Stadtteile die Charaktere ihrer Stadt, die Quartiere die Atmosphären ihrer Stadt-teile. Die Quartiere sind maßstäblich, die Stadtteile überschaubar, die Stadt übersichtlich.
Städte sind rot: Stella zeigt städtisch gebundene Innenräumlichkeiten in abgestuften Rottönen nach dem Grad der Umschlie-ßung (dunkel- und mittelrot) und weist auf mögliche Erweiterungen (hellrot) hin;
Landschaften sind blau: Stella zeigt landschaftlich und städtisch gebundene Außenräumlichkeiten in abgestuften Blautönen und weist auf nicht mehr zu erweiternde und/oder rückzubauende Bestände (dunkel- blau) hin;
Die Metropole ist eine Konstellation von Städten: Sternbild Berlin Brandenburg 2070.
Legende
Der sogenannte „Rotblauplan“ stellt eine phänomenologische Kartierung von Räumen vor und weist auf die diesbezügliche räum-liche Differenzierung wie auch auf den Zusammenhang von Architektur, Stadt und Land hin. Indem er topologische und typologische Grundlagen aufzeigt und in der Folge zu analytischen und konzeptuellen Voraussetzungen für das Entwerfen und den Entwurf führt, kann er als Methode und als Instrument beschrieben und aufgefasst werden. Hier nimmt die Raumgestaltung der Landschaften, der Städte, der Stadtteile, der Quartiere, der Plätze und Straßen, der Höfe, Zimmer und Wege und auch der Öffnungen ihren Anfang.
Architektonische Räume, also Innenräume, die den baulichen Grenzen von Wänden entlehnt sind und die wegen ihrer Proportionen als solche erscheinen – beispielshalber als Öffnungen, Zimmer, Höfe, Straßen und Plätze – werden als „warme“ Räume grundsätzlich in Rot darge-stellt.
Rot: Städtisch gebundene Innenräumlichkeiten in abgestuften Rottönen nach dem Grad der Umschließung (dunkel- und mittelrot) und möglicher Erweiterungen (hellrot)
Landschaftlich oder städtisch gebundene Außenräume, die wegen der Weite, Offenheit und „Leere“ keine architektonischen Raumbildungen sind und als Felder erscheinen – beispiels-halber als Landschaften, Parks, Siedlungen, Straßen-, Gleisanlagen und Brachen – werden als „kalte“ Räume grundsätzlich in Blau dargestellt.
Blau: Landschaftlich und städtisch gebundene Außenräumlichkeiten in abgestuften Blautönen mit Darstellung der nicht mehr zu erweiternden und/oder rückzubauenden Bestände (dunkel-blau)
Linie: „passive“ Grenzen: Infrastrukturen, Gewässer etc.