Eine ganze Generation Berlin befindet sich in einem rasenden Veränderungsprozess. Zusätzlich entwickeln sich Technologien in einer Geschwindigkeit, dass die Realität unsere Fantasien eingeholt hat. Die Menschen versuchen hierbei ihren Platz im Konzert der Konstruktion einer (unbekannten) Zukunft noch zu finden.
Das Rhizom-Modell ermöglicht in einem quasi-neuronalen, System jeden zentralen oder subzentralen Knotenpunkt mit einander zu verbinden. Gleichzeitig bekommt jeder dieser Knoten einen zentralen Charakter. Viele organische Systeme, einschließlich des menschlichen Gehirns, folgen diesem Prinzip. Die Planung wird dabei Richtungen vorgeben, Verknüpfungen strukturieren und wichtige geschützte Bereiche markieren. 3D- und möglicherweise 4D-Sichtweisen, bieten zusätzlich Gelegenheit für Verknüpfungen mit selbst heute noch unbekannten Kommunikationsformen zu schaffen.
Die Idee Berlins begann vor 100 Jahren mit einer „rhizomatischen“ Idee. Wir wollen genau dort weitermachen und besonders das autonome Wachstum der peripheren Zentren fördern. Die lokalen Identitäten der Nachbarschaften in Berlin stehen im Vordergrund und die Planungen konzentrieren sich darauf, kohärente Gemeinschaftseinheiten zu schaffen. Die Gemeinwesen der Agglomeration stehen sich auf Augenhöhe gegenüber und entscheiden demokratisch über eine Expansion. Unser Vorschlag ist es, den Nachbarschaften eine weitaus größere Autonomie zu gewähren und gleichzeitig die Zusammenarbeit zwischen benachbarten Zentren zu stärken. Sie sollen das Recht haben, ihr eigenes Entwicklungsmodell festzulegen und Partner entsprechend auszuwählen.
Durch die Entlastung der Berliner Innenstadtbereiche würde die Kommunikation zwischen verschiedenen Stadtteilen durch moderne Hochgeschwindigkeitskommunikationskanäle („Boring-Tunnel“, Hyperloop) sichergestellt. Herkömmliche Verkehrsmittel werden aber nicht aufgegeben, um auch die persönlichen Kontakte der Menschen zu stärken.
Die Größe der einzelnen Stadtteile richtet sich nach den Entfernungen, die eine Person zu Fuß oder mit einem Fahrrad zurücklegen kann. Nachbarschaften sollten eine Reihe grundlegender Funktionen bereitstellen, die für das gesamte Leben einer Person erforderlich sind, während Kommunikationskorridore bestimmte Funktionen in der Interaktion mit anderen Nachbarschaften ermöglichen.
Berlin kann und darf sich rhythmisch, angepasst an die Interessen seiner zukünftigen Strukturen entwickeln und auch expandieren.