Motto „Berlin 2070 – Stadtentwicklung auf Basis von Gemeinbedarfsflächen“ Architektur D:4 Architektur (Berlin) Landschaftsplanung Thilo Folkerts 1. Phase, 1. Rundgang
Gesamtplan
Städtebauliche Darstellung
Erläuterungen der Verfasser
Berlin 2070 – Stadtentwicklung auf Basis von Gemeinbedarfsflächen
Räumliche und soziale Strukturen des Großraums Berlin werden ohne Frage bis 2070 dynamischen Entwicklungen unterlegen sein und sich entlang von Wirtschaft, Sozialem, Umwelt und Politik bewegen. Die Weiterentwicklung Berlins ist heute in Anbetracht fortlaufender Innovationen in fast allen Bereichen unseres Lebens kaum zu prognostizieren.
Kernanliegen der Stadtplanung sollte daher sein, als Kontinuität in einem vom Wandel begriffenen Planungsfeld einen menschlichen Maßstab zu wählen. Die Metropole Berlin 2070 wird definitiv vieles sein: hochentwickelt, systematisiert, verdichtet, optimiert,Wohnort, Arbeitsplatz, Industriestandort.
Im Zentrum unseres Konzeptes stehen daher gerade die Flächen, die unabhängig von jeder Entwicklung und dauerhaft garantiert sein müssen: die Flächen des Gemeinbedarfs. Mit unserer Zukunftsversion von Berlin 2070 greifen wir Strukturen auf, die schon heute gegeben sind und die ohne Frage in keiner Utopie fehlen können. Wir plädieren mit unserem Beitrag dafür, Berlin zur sozialen Stadt zu machen, die zugleich wohnlich und kommunikativ ist. Die sowohlim öffentlichen Raumals auch im Privaten eine Antwort auf kommende Fragen bietet. Eine Antwort, die den Menschen und seine Bedürfnisse in den Vordergrund stellt.
Städtebaulich steht die Organisation des Raums um die Flächen des Gemeinbedarfs herum im Vordergrund des Konzepts. Als Gemeinbedarfsfläche werden dabei alleFlächenbezeichnet, die dem Gemeinwohl dienen, alsoauch Schulen, Kitas, Sportanlagen, Kirchen, öffentliche Gebäude, Kulturstätten undKrankenhäuser. Darüber hinaus werden ganze Straßenzüge zu gemeinschaftlich genutzten Flächen gemacht. In Wohngegenden und in schmalen Straßen entstehen so öffentliche Räume, die durch die Bewohner*innen genutzt und ihren Ansprüchen nach geformt werden können.
Grundlage des Konzeptes bildenvor allem jene Gemeinbedarfsflächen, die nicht mehr in ihrem ursprünglichen Sinne genutzt werden. Unser Vorschlag ist es, diese neu zu aktivieren und sointeressante Kristallisationspunkte für die zukünftige Stadtentwicklung zu schaffen. Allein Kirchengemeinden besitzen in Berlin und Brandenburg hunderte von Immobilien, die für den eigenen Bedarf überdimensioniert sind und einer neuen Nutzung zugeführt werden können. Mit einem Fokus auf die Flächen des Gemeinbedarfs, deren Erhalt sowie deren Weiterentwicklung bietet die Berliner Stadtentwicklung einen wichtigen Gegenmechanismus zum Aufkauf der Stadt durch Investoren, zur unverhältnismäßigen Nutzung der Flächen für Gewerbe und Industrie sowie einen Beitrag hin zu einer fußgänger*innenfreundlichen, grünen, sozialen Stadt.